Kampot, Kep und Krebse

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Kampot, die Stadt des berühmten kambodschanischen Pfeffers. Weil wir noch nichts gefrühstückt hatten, setzten wir uns in ein Cafe und verbrachten den ganzen Nachmittag dort. Wir trafen dort viele Interessante Leute; einen Engländer der in Japan lebt erzählte uns seine Geschichte, einen Kanadier dessen Frau das Cafe betreibt und zwei Deutsche Mädels die gerade aus Vietnam kamen und uns für unsere nächste Destination einige Tipps gaben.. Für den nächsten Tag buchten wir eine Fahrradtour mit Kayaking durch die Mangrovenwälder (ca. 4 Stunden)
Rani, unser Guide, radelte mit uns raus auf das Land und zeigte uns die Salzfelder, eine Palmzuckerfarm (dort wird aus Palmsaft Zucker hergestellt) und ein muslimisches Dorf indem wir Waffeln frisch vom Feuer bekamen und als wir fast Dehydriert waren ging es nach einem Erfrischungsgetränk zum motorbetriebenen Boot in die Mangrovenwälder und sogar etwas hinaus auf das Meer. Erstmal ist dem Bootsführer die Starterleine vom Motor gerissen und wir trieben eine Weile auf dem Wasser bis er die Leine an den Motor angebracht hatte. Auf der länger gedachten Bootsfahrt konnten wir uns ausführlich mit Rani über das Leben in Kambodscha unterhalten. Außerdem erfuhren wir dass Rani 4 Tage älter ist wie Tanja ;).Als die Dämmerung uns die Nacht brachte, beendeten wir unsere Bootsfahrt und legten an der Brücke an. Im Dunkeln und ohne Licht radelten wir zurück nach Kampot. Der Nachmittag war super schön, wir sahen endlich mehr als nur die klassischen Touripunkte und hatten einen sehr netten Guide der uns viel mehr zeigen wollte  als er konnte. Das die Tour 2 h länger dauerte, wir kein Kayak gefahren sind und wir fast verdursteten waren war kein Thema.
Dafür machten wir am nächsten Tag eine klassische Touritour zu dem Bokor-Mountain Nationalpark. Dort konnten wir ein verlassenes Dorf der französischen Kolonien anschauen und hatten teilweise einen guten Ausblick von Oben auf die Region. Es gibt dazu nicht viel zu erzählen. Am Abend trafen wir ein teil der Truppe für den Sonnenuntergangs-Boot-Trip und hatten 2 h superlustige Unterhaltung mit zwei Briten und zwei Franzosen die uns Erlebnisse aus Vietnam erzählten und Teile ihrer Lebensgeschichte. Wir haben nicht viel von der Umgebung mitbekommen. War sehr spannend, witzig und aufschlussreich.
Zu Abend wollten wir das erste Mal Krebse essen. Was für ein Desaster!!!Weil wir in einem  einheimischen Restaurants aßen war die Verständigung auf auf die Karte zeigen ausgerichtet. Als dann unsere Krebse kamen schauten wir verdattert aus der Wäsche. Der erste Krebs war schon zerlegt, aber wo war das weiße Fleisch? Ich holte aus einem Touriheftchen die Anleitung zum Krebse essen heraus. Allerdings war die Anleitung nur für das Krebse zerlegen. Also fragte ich die Bedingung, ob sie es uns zeigen könnte. Sie lächelte nett und brachte uns Servietten. Unsere Hände und der Tisch war auch schon völlig mit der Sauce und den Kampott Pfeffer verschmiert. Naja also versuchten wir es wortwörlich auf eigene Faust zu lösen und Adam knackte die Krebsschale mit den Händen, mit den Zähnen und auf den Tisch hauen. Trotzdem war kaum weißes Fleisch zu finden. Dann kam der gegrillte Krebs und der war ganz, somit konnten wir endlich die Anleitung in Anspruch nehmen. Weit gefehlt, der Krebs blieb ganz und ich piekste mir dauernd die Krebszangen in die Finger. Nachdem ich wohl den Mageninhalt des Krebses gegessen hatte (irgendetwas mit Sand) war mir der Appetit verdorben. Halb hungrig halb schlecht wars das. Adam hat fleißig weiter versucht die Krebsschale zu knacken um weißes Fleisch zu bekommen.
Weil Rani so nett war und er uns einen super Preis (wie jeder Tuc Tuc Fahrer ;))für den Besuch einer Pfefferfarm und den Transport  zu unserem nächsten Ziel, dem verschlafenen Küstenort Kep, machte, entschlossen wir uns die  Tour mit dem Tuk Tuk statt mit dem Minivan zu machen. Die riesige Pfefferfarm war sehr interessant und in Kep zeigte uns Rani noch wie man richtig Krebse isst.
Der Ort ist sehr berühmt für seine Krabben mit grünem Pfeffer. Deshalb bestellten wir Krebse mit grünen Kampottpfeffer. Das Krebseknacken heute stellte sich weit erfolgreicher heraus. Wo überall Fleisch in dem Krustentier ist, war fast wie auf einer Schatzsuche. Rani fragte immer, wenn ich ein Teil meines Krebses in den „Abfallkorb“ schmiss, ob ich das nicht mehr essen wollte (ich dachte da gebe es kein Fleisch mehr zu holen) und nahm es heraus und pulte irgendwo noch Fleisch heraus. Adam und ich beschlossen, dass es mit den Krebsesssen für die nächste Zeit. Lecker ,aber eine riesen Sauerei.
Danach ging es zu unserer traumhaften Unterkunft den TreeTopHouses, eine Art Baumhaus die über die Gipfel der Bäume geht und nachts einen traumhaften Ausblick auf die Sterne bietet. Durch einem wunderschönen Garten indem herrliche Früchte wachsen, wie Ananas, Mangos, Durian uvm. kann man dann zum Restaurant laufen und dort bei einem leckeren Frühstück einen herrlichen Ausblick auf das Meer genießen. Apropo Durian; das ist eine stachlige Frucht für uns westliche Touris auch als Stinkefrucht bekannt (die Khmer bezeichnen sie als die Königin der Früchte) haben wir auch probiert und lassen es auch dabei. Für 5 Dollar (2 Dollar verdienen Tuc Tuc fahrer manchmal am Tag) kauften wir die stachlige Kostbarkeit und schenkten sie Rani, der völlig satt vom Krebse-essen noch die Durian in sich rein-stopfte ;). Die Konsistenz ist buttrig, ganz weit entfernt hat sie Adam an die Avokado erinnert. Nach einer unruhigen Nacht in dem TreeTopHous für mich dafür ein bezaubernden Ausblick auf den Sternenhimmel (Adam hat super geschlafen) ging es für eine Nacht zurück nach Kampott. Am nächsten Tag gingen wir vor der Abfahrt nach Phnom Penh noch frisch hergestellte Nudeln essen. Wir wurden noch mit einer Vorführung Nudeln-ziehen belohnt.
Das  ist nun das letzte Mal in Phnom Phen bevor wir Kambodscha verlassen und nach Ho-Chi-Minh-City (Saigon) Vietnam fahren.

One thought on “Kampot, Kep und Krebse

  1. Hallo Ihr Beiden, immer noch oder wieder oder wie auch immer. Einfach schön!!!!! Tolle Bilder, schöne Eindrücke und für euch ja ganz tolle Erlebnisse. Genießt es weiterhin. Freu mich schon, bis du kommst. Ganz liebe Grüße, Sonja

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